Das Elektrowerk Kiens kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken...
Gleich nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Gemeinschaftsprojekt der Hofbesitzer des Baumannhofes und des Schönbrodhofes (Familie Rubner), sowie der Familie Corradini verwirklicht. Diese installierten in der Baumannmühle in Mühlen eine kleine Turbine und die erste Freileitung nach Kiens um die Eigentümer des Kraftwerkes mit dem neuen „Luxusartikel“ zu versorgen. In den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts verkaufte die Familie Corradini seine Anteile an den Besitzer des Oberroderhofes (Familie Zambelli). Auch die Anteile des Baumannhofes gingen im Laufe der Zeit an die Familie Zambelli über.
Erste Erweiterung in den Zwanziger Jahren...
Durch den ständigen Mehrbedarf an elektrischer Energie wurde bereits in den Zwanziger Jahren das Kraftwerk zum ersten mal vergrößert. Indem die Wasserfassung nach oben in die Boustube verlegt wurde, konnte man durch den höheren Druck wesentlich mehr Energie gewinnen. Ebenso begann man in dieser Zeit das erste kleine Stromnetz aufzubauen, um auch umliegende Höfe mit elektrischer Energie zu versorgen.
1956 wurde das Kraftwerk in Kiens in Betrieb genommen, das es ermöglichte das Stromnetz noch weiter auszubauen. Nun war man in der Lage eine sichere Stromversorgung in Mühlen, Issing und Kiens zu ermöglichen.
1964 wurde das Kraftwerk Mühlen erneut erweitert und die Wasserfassung im Georgenberg gebaut. Dort wurde ein Wasserspeicher errichtet, der dazu diente Verbrauchsspitzen zu überbrücken.
Durch das strake Wachstum der örtlichen Handwerksbetriebe dauerte es nicht lange, dass die Kraftwerke wieder ihre Grenzen erreichten und dadurch wurde in den Siebziger Jahren ein Dieselaggregat zur zusätzlichen Deckung der Leistung angeschafft. Ende der Siebziger Jahren wurde das Stromnetz vom Graf Künigl in Ehrenburg übernommen und es wurde notwendig sich mit dem ENEL Netz zu verbinden um jederzeit genügend Energie liefern zu können.
Heute ist das Elektrowerk Kiens zu einem beachtlichen Betrieb herangewachsen. Es sind 18 Mittelspannungskabinen in Betrieb, die eine gut Versorgung der über 1.300 Stromabnehmer ermöglichen. Von den jährlich verteilten 11 Millionen kWh können wir ca. 3,3 Millionen kWh mit Hilfe der Wasserkraft selbst produzieren.